Der Kirschgarten
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„Erster Akt: Der Kirschgarten muss vielleicht verkauft werden.
Zweiter Akt: Der Kirschgarten wird verkauft werden.
Dritter Akt: Der Kirschgarten ist verkauft.
Vierter Akt: Der Kirschgarten ist verkauft worden.
Der Rest: Das Leben.“
— Jean-Louis Barrault
Der Kirschgarten
Vor Jahren, nachdem ihr kleiner Sohn ertrunken war, verliess die Gutsbesitzerin Ranjevskaja ihre russische Heimat und flüchtete nach Frankreich. Nun kehrt sie, von der Liebe enttäuscht, mit ihrer Entourage nach Hause zurück: Haus und Hof kommen unter den Hammer, die Schulden sind zu hoch. Wie die Rettung aussieht, weiss der befreundete Geschäftsmann Lopachin: Man könne auf dem Grundstück Ferienhäuser errichten und sie an Sommergäste vermieten. Voraussetzung dafür ist allerdings, den berühmten Kirschgarten der Familie abzuholzen…
Aber ist es nicht möglich, auf noch ganz andere Weise den finanziellen Untergang abzuwenden? Durch Umschuldung etwa? Oder durch Glück? Dadurch, dass man die bedrohliche Situation ignoriert und noch einmal tanzt, auf dem Vulkan? Oder dadurch, dass man versucht die Konturen einer Gesellschaft jenseits des Profits zu skizzieren?
„Der Kirschgarten“ ist Čechovs letztes Stück. Er war schon todkrank als er es schrieb und starb wenige Monate nach der Uraufführung. Das Stück besticht durch seinen Humor und seine Gelassenheit. Čechov verklärt den Niedergang nicht, aber er entwickelt ein liebevolles und verständnisvolles Verhältnis zu allen Figuren. Er scheint sie für ihre Techniken zu bewundern, mit denen sie durch Ignoranz, Vergessen und fröhliches Erdulden gute Laune bewahren – trotz des drohenden Verlustes von mehr oder weniger allem, was ihr Leben ausmacht. Denn dafür steht der Kirschgarten.
Der russische Schriftsteller Anton Čechov (1860-1904), der zunächst Medizin studiert hatte und kurze Zeit als Landarzt gearbeitet hat, erwies sich in seinen Erzählungen und Dramen als „äusserst scharfsinniger und empfindsamer Analytiker menschlicher Beziehungen“ (Virginia Woolf).
Mit seinen Stücken, darunter „Die Möwe“, „Drei Schwestern“, „Onkel Vanja“, wurde er zu einem der berühmtesten und bis heute meistgespielten Autoren der Theatergeschichte.
Fotos
Besetzung
LJUBOV ANDREEVNA RANEVSKAJA Gutsbesitzerin
Karin Huwyler
ANJA ihre Tochter
Cathrin Wegmüller
VARJA ihre Pflegetochter
Leonie Bandli
LEONID ANDREEVIČ GAEV Bruder der Ranevskaja
Thomas Buchli
ERMOLAJ ALEKSEEVIČ LOPACHIN Kaufmann
Arthur Bühler
PËTR SERGEEVIČ TROFIMOV Student
Hans-Andrea Buchli
BORIS BORISOVIČ SIMEONOV-PIŠČIK Gutsbesitzer
Arthur Gredig
ŠARLOTTA IVANOVNA Gouvernante
Claudia Fellmann
SEMËN PANTELEEVIČ EPICHODOV Kontorist
Koen van Biesen
DUNJAŠA ein Dienstmädchen (Doppelbesetzung)
Jennifer Murnig
Laura Ragettli
FIRS ein alter Lakai
Bernhard Jehli
JAŠA ein junger Lakai
Thomas Rogenmoser
STREUNENDES MÄDCHEN (Doppelbesetzung)
Laura Ragettli
Jennifer Murnig
MITWIRKENDE
Klarinette
Peter Vasella
Violine
Peter Schneider
Violoncello
Barbara Köppl
Klavier
Karl Kaiser
Regie
Marco Luca Castelli
Produktionsleitung
Leonie Bandli
Musikalische Einstudierung
Karl Kaiser
Souffleuse
Silvie Jenal
Ausstattung
Regula Ragettli
Maske
Silvie Jenal
Gertrud Buchli Zinsli
Nadja Zinsli
Technik
Christian Bernhard
Foto
Paul Joos
Grafik
Arno Niederberger